Gemeinde Königheim

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Sehenswürdigkeiten

In und um Königheim

Wohnen, Arbeiten, Freizeit - in der Gemeinde Königheim und ihren Ortsteilen lässt es sich in allen Bereichen gut leben. Denn unsere schöne Gemeinde hat viel zu bieten. Informieren Sie sich hier über die Sehenswürdigkeiten in und um der Gemeinde.

Bettendorf'sches Schloss in Gissigheim

Freiherr Franz Ludwig von Bettendorf, großherzoglich badischer Rittmeister, verkaufte am 07. April 1841 die ihm zustehende Grundherrschaft zu Gissigheim und Eubigheim samt seinen Besitzungen, welche bei seiner Renteistelle in Gissigheim verwaltet wurden, an den "großherzoglichen Domänen-Ärar", das heißt an den badischen Staat. Zu späterer Zeit erklärte die Gemeinde, sie wolle das Schloss nur dann als Schulhaus und Rathaus kaufen, wenn sie es bei mäßigem Preis bekomme. Schließlich erhielt sie es für 5.000 Gulden.

1846 wurde das Rathaus des damals noch selbständigen Ortes im ersten Stock des Schlosses oberhalb der Einfahrt eingerichtet, unterhalb der Einfahrt wurde das Schloss als Schule benützt.

Brücken

Der Brehmbach, der den Bewohnern des Dorfes immer wieder, zuletzt 1984, verheerende Hochwasser brachte, durchfließt das im Weichbild des Dorfes tief in den Muschelkalk eingeschnittene, enge Tal. Um den Zugang zu den jenseits der Hauptstraße gelegenen Häuser und Gassen zu ermöglichen, überspannen mehr als 20 Brücken den Bach, was Königheim den Beinamen "Klein-Venedig" eintrug. Von den ursprünglichen hochgewölbten Bogenbrücken sind allerdings nur noch wenige erhalten. Sie fielen entweder der "Modernisierung" zum Opfer und wurden durch flache Betonbrücken ersetzt oder dem Hochwasser von 1984. Letztere wurden wie die von einer Statue des hl. Nepomuk gekrönte gleichnamige Brücke nach altem Vorbild wiedererrichtet.

Friedhofskapelle in Königheim

Die heutige Friedhofskapelle ist als Marienkapelle bereits 1390 erwähnt, sicher aber noch älter. Erhalten sind an der Nordwand der mehrmals umgebauten Kapelle Wandmalereien aus den Jahren 1500, Renaissancemalereien an den Fenstern des Chores sowie ein mehrteiliges Wappen, das den Mainzer Erzbischof Johannes Schweickhard von Kronberg, das Mainzer Domkapitel und den Amtmann Caspar Lerch repräsentiert. Ab 1970 ist in der Friedhofskapelle auch die Leichenhalle untergebracht.

Haigerkapelle

Die Haigerkapelle entstand 1740 vor dem unteren Tor, wo sich das Gewann "die Haiger" anschließt. Sie wurde also nach diesem Gewann benannt. Der kinderlose Valentin Faulhaber, Gerber und später auch Ratsherr, hat sie 1740 gestiftet und erbaut, er stattete sie allmählich aus. Die Einweihung der Kapelle erfolgte im Jahr 1747 durch Dekan Faulhaber aus Hundheim. Durch Valentin Faulhaber wurde im Jahre 1748 die Kirche mit einem Holztürmchen mit einer kleinen Glocke versehen, das Glöckchen wurde zu Ehren des hl. Bonifatius durch den Würzburger Weihbischof Daniel von Gebsattel geweiht, wohl in Würzburg. 1825 sollte die Haigerkapelle laut Befehl niedergerissen werden, da zur damaligen Zeit alle "überflüssigen" Kapellen beseitigt werden sollten, "denn dort könnte sich Gesindel verschlupfen". Im Oktober 1826 war es dann soweit - die Kapelle sollte abgebrochen werden, aber man hatte nicht mit der Empörung der Bevölkerung gerechnet, die sich mit Vehemenz gegen die Anordnung wehrt. Dass der Chor abgebrochen wurde, konnte aber dennoch nicht verhindert werden. In dieser großen Not kaufte Rentmeister Faulhaber den noch stehenden Rest - mit dem Versprechen sich eine Wohnung einzubauen.

Heute sind noch die drei Fenster unter dem Dach, der angeblichen Wohnung, sichtbar - er hatte diese eingerichteten Zimmer nie bewohnt. 1831 wurde es in der Haigerkapelle wieder lebendig - siehe Inschriftstein an der Westseite der Kapelle. 1907 wurde die Haigerkapelle Eigentum der katholischen Kirchengemeinde. Einer kleineren Renovation von 1875 folgte 1938 eine größere; 1984/85 wirkte auch das Landesdenkmalamt mit.

Josefkapelle

Wenn man die Haiger hinaus ins Langenfeld geht, sieht man am Waldrand auf der Eiersheimer Gemarkung die Sankt Josefskapelle. Dekan Eckert schrieb on ihr: Es stand dort zuerst eine kleinere Kapelle mit einem seit aller Zeit viel verehrten Bildnis der schmerzhaften Muttergottes.

Bei einem furchtbaren Unwetter machte der Eiersheimer Schäfer Georg Michael Herbert das Gelöbnis, ein kleines Kapital zur Erbauung einer größeren Kapelle zu spenden. Als noch andere Wohltäter aus Königheim und Eiersheim beisteuerten, konnte 1888 mit dem Bau der jetzigen Kapelle begonnen und dieselbe schon auf Mariä Geburt, 8. September, feierlich von Dekan Eckert eingeweiht werden. Das alte Bild der Schmerzensmutter übertrug man in die neue Kapelle, weihte aber die Kapelle dem hl. Josef. Die Kosten betrugen 1169 Mark. Im Jahr 1900 wurde der Sankt Josefskapellenfond als Eigentümer ins Grundbuch Eiersheim eingetragen. Dieser Fond besteht durch die Inflation nicht mehr. Die neueste Renovation besorgte die Pfarrgemeinde Königheim. Die wertvolle Josefsstatue der Kapelle steht jetzt wegen Diebstahlsgefahr im Pfarrhaus. In die Kapelle kam eine billigere Ersatzfigur. Auch so kann man dort noch Ruhe und den Segen Gottes finden.

Kreuzwegstationen in Pülfringen

Mit ca. 1.551 ha ist Pülfringen flächenmäßig der größte Ortsteil der Gemeinde Königheim, der auch heute noch von der Landwirtschaft geprägt ist. Zu ihm gehören die Weiler Hof Hoffeld und Hof Birkenfeld. Sehenswürdig sind die im Jahre 1888 geschaffenen Kreuzwegbildstöcke, die in den zurückliegenden Jahren, auch umweltbedingt, erhebliche Schäden erlitten haben. Um sie vor dem Verfall zu retten, wurde unter hohem Aufwand eine Restaurierung sämtlicher 14 Stationen sowie des Kreuzes durchgeführt. 1994/95 wurde der Kreuzweg wieder im Friedhof in Pülfringen aufgestellt.

Pfarrkirche St. Martin Königheim

Nähert man sich Königheim, so fällt schon von weitem die imposante Silhouette der Pfarrkirche ins Auge, die als Kleinod fränkischer Barockbaukunst gilt. Auf einem Sporn am Hang des Kirchbergs stehend beherrscht sie das gesamte Dorfbild. Erbaut wurde sie zwischen 1752 und 1756 nach Plänen des aus dem benachbarten Höpfingen stammenden Ingenieurhauptmanns Michael Anton Müller, der Schüler Balthasar Neumanns war. Deshalb wohl zeigt der Planentwurf zahlreiche Elemente der vom großen Baumeister selbst errichteten Paulinuskirche in Trier. Der Baldachin-Hochaltar wurde wie die beiden Seitenaltäre und die Kanzel vom Würzburger Bildhauer Daniel Kohler und dem Kunstschreiner Josef Steinbüchler erstellt, die reichen Stuckarbeiten besorgte Johann Michael Winneberger aus Mergentheim. Ausgemalt wurde die Kirche in Chor und Langhaus 1756 von dem Tiepolo-Schüler Georg Anton Urlaub. Das monumentale zentrale Deckengemälde ist Tiepolos "Anbetung der Könige" nachempfunden.

Neun kleinere Gemälde umgeben dieses Bild, sie wollen offenbar die Gottheit des Jesuskindes in biblischen Szenen verdeutlichen. Als weitere Kostbarkeiten religiöser Kunst birgt die Kirche einen Kreuzweg in Hinterglasmalerei, ein großes Holzkreuz mit Corpus aus der Zeit um 1480 sowie eine sitzende Schmerzensmutter.

Ölbergszene am Treppenaufgang zur Kirche

Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art stellt der spätgotische Ölberg dar, der in einer Nische im doppelläufigen Treppenaufgang zur Kirche untergebracht ist. Er stellt den betenden Heiland, die schlafenden Jünger und im Hintergrund die Häscher dar und wurde in Sandstein in der Werkstatt Tilman Riemenschneiders, Teile des Ölbergs werden dem Meister selbst zugeschrieben, geschaffen. Ein Bogenstein zeigt mit der Jahreszahl 1499 das Königheimer Wappen, die Kanne, in der ältesten erhaltenen Form.

Rathaus in Königheim

Wie Torwächter flankieren das Rathaus und das Haus Waltert, beides eindrucksvolle Fachwerkbauten, den Eingang zum Kirchplatz. Das hochragende Waltert'sche Haus wurde 1659, das Rathaus mit seinem Dachreiter 1707 unter der Herrschaft von Lothar Franz von Schönborn vom Bischofsheimer Oberamtmann Caspar von Bicken erbaut, gehörte aber von Anfang an der Gemeinde. Der Ostteil, ehemals das Gasthaus "Zum grünen Baum" fiel der Fronleichnamsflut 1984 zum Opfer, fügt sich aber nach dem Wiederaufbau harmonisch in das Gesamtbild ein. Der Westteil mit dem altehrwürdigen Bürgersaal wurde nach altem Vorbild von Grund auf saniert.

Renaissance-Brunnen in Brehmen

Ein schmucker Ort ist der kleinste Ortsteil: Brehmen. Bei dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wurde in mühevoller Arbeit von der ganzen Einwohnerschaft Hand angelegt, um sowohl durch Privat- als auch Gemeinschaftsaktionen das Ortsbild "herauszuputzen". Die Anstrengungen wurden mit hervorragenden Platzierungen sowohl auf Kreis- und Regierungsbezirksebene honoriert. Das älteste Kunstwerk im Ortsteil Brehmen befindet sich am Ortsausgang Richtung Erfeld, unterhalb der katholischen Kirche. Ein Brunnen, der aus dem Jahr 1590 stammt. Auch ohne Jahreszahl könnte man ihn wegen der großen kunstvollen Muschel und der Verzierungen in die Zeit um 1600 datieren und als Renaissance-Kunstwerk bezeichnen.

Sowohl der Steinmetz Balthasar Wilhelm als auch die Auftraggeber haben sich durch ihre Namen am Brunnen "verewigt".

Rundbogentor in Königheim

Sehenswert sind die Rundbogentore der alten Weinhöfe in der Hauptstraße, von denen allerdings einige ebenfalls unwiederbringlich dem Hochwasser zum Opfer fielen. Das große Tor zeigt im Schlussstein jeweils prachtvolle gestaltete Neidköpfe zur Abwehr böser Geister, das kleine, für "Fußgänger", in der Regel rechts, häufig in einer Nische über dem Tor religiöse Skulpturen. Typisch für Königheim sind auch die zahlreichen Bildstöcke in Dorf und Flur, die meist im 17. und 18. Jahrhundert als Ausdruck von Volksfrömmigkeit gestiftet wurden.

Schutzengelkapelle in Gissigheim

In Gissigheim, dem zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde, ließ die Familie von Bettendorf als herrschaftliche Gruft eine Kapelle erbauen. Der Sohn des Erbauers hat die Kapelle aus Dankbarkeit für seine wunderbare Befreiung aus türkischer Gefangenheit den heiligen Schutzengeln gewidmet. Der barocke Altar trägt noch das Wappen der Bettendorf-Frankenstein. Eine elegant geschweifte Treppe führt auf die schöne Kanzel mit ihrem zierlichen Schalldeckel. Als wertvolles Kunstwerk ist das große Weihnachtsbild zu bezeichnen, das aus der alten Pfarrkirche hierher kam; es ist 1683 von Johann Paul Codomann gemalt.